Treibhausgase (THG) messen und reduzieren
We have labeled the “team” as the author. And while the people at BC Consulting strongly believe in individual contributions and responsibilities, this blog article really was a team effort. We, therefore, label it as such.
Der Klimawandel ist die Herausforderung unserer Zeit. Nur die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau kann die gefährlichsten und irreversiblen Auswirkungen des Klimawandels begrenzen. Anders als in den 80er Jahren, als sich die Menschheit erstmals umfassend über den menschengemachten Klimawandel bewusst wurde, sind Treibhausgasemissionen und globale Erwärmung kein Problem der fernen Zukunft mehr – der Klimawandel ist bereits in vollem Gange. Die katastrophalen Waldbrände im Westen der USA und die häufigen Überschwemmungen in Mitteleuropa in den letzten Jahren sind Auswirkungen, die wir bereits heute deutlich spüren. Die Risiken des Klimawandels für die Umwelt und unsere Gesellschaft sind enorm, und die Zeit zum Handeln ist jetzt. Das kommende Jahrzehnt wird entscheiden, ob unsere Maßnahmen in Richtung Net-Zero ausreichen, um die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Die damit einhergehende “Dekarbonisierung” wird nicht nur für energieintensive Branchen, sondern für alle Unternehmen massive Veränderungen mit sich bringen.
„Net Zero“ ist das Ziel
Um die katastrophalsten Folgen der globalen Erwärmung zu verhindern, ist Netto-Null (“Net-Zero”) zum Maßstab für die Umweltambitionen von Unternehmen geworden. Es gibt verschiedene Auffassungen darüber, was “Net-Zero” genau bedeutet; vor allem gibt es zahlreiche Schwierigkeiten in der praktischen Umsetzung.
Wir sind auch der Meinung, dass ein echtes “Net Zero” das Ziel aller Unternehmen sein sollte (und haben die Gründe dafür hier zusammengefasst). Zwar gibt für unterschiedliche Branchen und Unternehmens verschiedene Wege, das Net-Zero-Ziel für Treibhausgase (THG) )zu erreichen. Folgende Faktoren sollten aber alle Unternehmen aus unserer Sicht berücksichtigen:
- Ziele definieren: Eine der ersten Herausforderungen ist die Definition sinnvoller, langfristiger Ziele – verbunden mit realistischen kurz- und mittelfristigen Aktivitäten. Diese führen zum nächsten Schritt.
- Transparenz über den “Absprungpunkt” schaffen: Viele unserer Klienten haben keine genaue Vorstellung von ihrem THG- Fußabdruck. Für sie ist die Messung ihrer Treibhausgasemissionen und – reduktionen der erste Schritt.
- Reduzierung der Emissionen: Die Reise Richtung Net-Zero beginnt typischerweise mit “Quick-Wins” im Bereich von THG-Reduzierungen. Einige Quellen von THG-Emissionen können bereits an dieser Stelle vollständig eliminiert werden, indem auf erneuerbare Energien umgestellt wird, wie z. B. Solarenergie, Windgeothermie, Biomasse und blauerer / grüner Wasserstoff. Andere können deutlich reduziert werden, zB durch Gebäudeisolierung.
- Kooperation mit Partnern: Um den eigenen THG-Fußabdruck vollständig ermitteln zu können, sollte mit allen Partnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette zusammengearbeitet werden.
- Kompensation: Sind der letzte Schritt in der Kette. Bevor allerdings kompensiert wird, sollte alles daran gesetzt werden, die Emissionen zu senken (s.o). Allerdings ist nicht für jede Branche eine Reduzierung auf Net-Zero technisch oder wirtschaftlich machbar. In verschiedenen Branchen (z.B. Stahl, Zement, usw.) entstehen während des Produktionsprozesses auch mittel- und langfristig weiterhin klimaschädliche THG. Nur in solchen Fällen sollte die Investition in qualitativ hochwertige, zertifizierte und geprüfte CO2-Reduktionsprojekte helfen, das Net-Zero Ziel zu erreichen.
Measure what matters
Als große Star-Wars-Fans halten wir es mit Yoda: “Only what measured is, done gets“ (was fälschlicherweise of Peter Drucker zugeordnet wird). Die Messung von Treibhausgasen ist für ihre Reduktion unerlässlich. Unternehmen brauchen KPI, um ihre Zielerreichung für die Reduktion von THG zu messen. Kommen jedoch die falschen KPI zum Einsatz, kann das zu sehr unerwünschten Konsequenzen führen, und zwar weit über Treibhausgasemissionen – und reduzierung hinaus. Deshalb investieren wir gerne vorab in die THG-Strategien und “Steuerungslogik”, d.h. die Priorisierung und Definition der richtigen KPI für unsere Klienten.
An die Messung von Treibhausgasemissionen werden von verschiedenen Stakeholdern hohe Erwartungen an die Unternehmen herangetragen:
- Investoren: ESG-Berichte – insbesondere solche über die Treibhausgasemissionen und dere Reduzierung – erleichtern nachhaltiges Investieren. Nachhaltigkeit ist einer der am schnellsten wachsenden Finanzierungs- und Investitionstrends. Investoren stellen zunehmend die bisherigen Berichtspraktiken in Frage und fordern Verbesserungen im Reporting.
Der Klimawandel birgt schließlich auch erhebliche operative Risiken für Unternehmen. Ein Beispiel ist die in San Francisco ansässige PG&C, die 2019 Insolvenz anmeldete, nachdem sie wegen ihrer Rolle bei den Waldbränden in Kalifornien Forderungen in Höhe von mehreren zehn Milliarden Dollar ausgesetzt war.
Der Klimawandel wird ein immer wichtigeres Thema für Anleger, die inzwischen erkannt haben, dass die Zeit drängt und jetzt gehandelt werden muss.
- Kunden: Kunden, insbesondere Endverbraucher (Verbraucher), sind zunehmend besorgt über den Klimawandel und seine Folgen. Sie haben ein großes Interesse an verlässlichen CO2-Labels, auf die sie sich bei ihren Konsumentscheidungen für klimafreundliche Produkte stützen können
- Lieferanten: Auch Lieferanten werden sich zukünftig für genau berechnete CO2-Werte interessieren, um beispielsweise ihre eigenen Scope-3-Emissionen ermitteln zu können
- Mitarbeiter: Sowohl für das Mitarbeiterengagement als auch für den Kampf um die Top-Talents werden ESG-Ratings immer wichtiger
Es muss jedoch betont werden, dass das “was zählt”, eine klare, aussagekräftige Vision erfordert. Für Unternehmen besteht die Herausforderung darin, eine sinnvolle langfristige Vision für nachhaltiges Wirtschaften zu formulieren und diese mit realistischen, kurz- und mittelfristigen Zielen für Maßnahmen zu kombinieren.
Wie wird dies in die Praxis umgesetzt?
Was bedeutet es konkret, bei Treibhausgasemissionen- und reduktionen das zu messen, “worauf es ankommt”? Für uns liegt die Antwort in einem einfachen, fünfstufigen Prozess. Dieser beginnt mit der Prozessüberprüfung. Auf die Definition des Umfangs und der Grenzen der Berechnung folgt die Datenerhebung. Erst dann kann der THG-Fußabdruck berechnet werden. Schließlich muss das Ergebnis verifiziert werden.
Die Details dieses fünfstufigen Prozesses sind hier beschrieben. Zunächst sollte der CO2-Fußabdruck des gesamten Unternehmens (Corporate Carbon Footprint / CCF) berechnet werden, um einen Gesamtüberblick über alle von einem Unternehmen einschließlich der indirekt verursachten Emissionen zu erhalten. Nach dieser Analyse werden Reduktionsmaßnahmen identifiziert. Ziel der Reduktionsmaßnahmen ist es, das gesamte Unternehmen klimaneutral zu machen. Wo Reduktion nicht umgesetzt werden kann oder zu teuer ist, können Emissionen kompensiert werden. Basierend auf dem CCF kann dann mit Hilfe einer Prozesskostenlogik, ähnlich wie im Controlling, der Product Carbon Footprint (PCF) für ein bestimmtes Produkt berechnet werden. Um unnötige Komplexität zu vermeiden ist die Entwicklung eines Berichtsrahmens, der von Technologie auf der Unternehmensebene unterstützt wird, von größter Bedeutung. Zur zeitnahen und genauen Umsetzung von Verbesserung kann dann auf Erkenntnisse aus Datenquellen zurückgegriffen werden.
Verbesserung der CO2-Bilanz – Focus auf Quickwins oder auf strategische Verbesserungen?
Natürlich beides! Kurzfristige Hebel für Treibhausgasreduktionen – “Quick Wins” – sollte man sofort nutzen. Zusätzlich sind langfristige Anpassungen der Unternehmens- und Einkaufsstrategie sowie die Implementierung neuer Technologien erforderlich. Zur Priorisierung der Maßnahmen verwenden wir häufig auf den Klienten angepasste Kostenkurven zur Treibhausgasminderung, wie sie von McKinsey&Company entwickelt wurden. Weil sich die Technologien zur Treibhausgasreduktion dynamisch entwickeln, werden die Stückkosten dafür immer weiter sinken und schon in naher Zukunft zusätzliche Hebel verfügbar und wirtschaftlich sein.
Kommunikation CO2-Fußabdruck
Die Kommunikation des CO2-Fußabdrucks hängt stark von den Zielen und Anforderungen des berichtenden Unternehmens ab. Wichtig sind beispielsweise
- Anforderungen und Informationsziele von Stakeholdern
- Geschäfts- und Marketingziele
- Regulatorische Anforderungen (gilt nicht für freiwillige Berichte)
Wie geht es weiter?
Der Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Um die schlimmsten Auswirkungen der globalen Erderwärmung zu verhindern, ist Net-Zero der Maßstab. Wir bestärken unsere Klienten, kurz- bis langfristig auch in Ihrem Unternehmen umzusetzen. Dabei kann Ihnen unser einfacher, fünfstufiger Ansatz zur Berechnung der Treibhausgasemissionen helfen. Wir haben unseren Ansatz in unserem Veröffentlichungsbereich weiter ausgeführt. Wenn Sie mit unseren Experten diskutieren möchten, können Sie uns gerne hier kontaktieren:
Kontakt aufnehmen
Egal, welche Frage Sie haben, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!
Weitere informationen:
Disclaimer: Als Urheber haben wir hier das „Team“ gekennzeichnet. Obschon wir bei BC Consulting fest an individuelle Beiträge und Verantwortlichkeiten glauben, war dieser Blog-Artikel wirklich eine Teamleistung. Wir kennzeichnen ihn daher als solchen.
Wie hilfreich war dieser Beitrag?
Klicken Sie auf die Sterne, um zu bewerten!