Berechnung der Treibhausgasemissionen – praktische Herausforderungen
We have labeled the “team” as the author. And while the people at BC Consulting strongly believe in individual contributions and responsibilities, this blog article really was a team effort. We, therefore, label it as such.
Wir glauben, dass die Messung von Treibhausgasemissionen ein extrem wichtiger Schritt zur Reduktion von Treibhausgasemissionen ist. Viele Unternehmen haben jedoch große praktische Schwierigkeiten, ihre Treibhausgasemissionen zu ermitteln. Viele Online-Tools helfen oft nicht weiter, weil sie in der Regel nur Teile der Treibhausgasemissionen abdecken und die Ergebnisse oft stark abweichen.
Allgemeines
Theoretisch ist die Messung von Treibhausgas (THG) Emissionen nicht sehr kompliziert. Das gilt zumindest für diejenigen THG, die in die sog. Scope 1 und Scope 2 fallen. Hat ein Unternehmen seine wichtigsten THG-relevanten Aktivitäten indentifiziert (z.B.Strom-/Gasverbrauch, Kfz-Flotte, Geschäftsreisen, usw) kann man auf der Basis von Co2-Benchmarks sowie unternehmensinternen Daten (i.d.R. aus der Finanzbuchhaltung) leicht die Emissionen dieser Quellen berechnen. Bei anderen TGH, insbesondere in den Scope-3-Kategorien gestaltet sich dies aber schwieriger (z.B. Verwendung verkaufter Produkte und “End-of-Life”). Hinzu kommt, dass Online-Berechnungsmodule auf Grund unterschiedlicher Methoden oft unterschiedliche Ergebnisse liefern.
Berechnung der Aktivitätsdaten
Neben CO2-Emissionen werden bei vielen unternehmerischen Aktivitäten auch andere Treibhausgase freigesetzt. Daher ermitteln wir in der Regel “CO2-Äquivalente”. Diese werden auf der Basis von sog. Aktivitätsdaten ermittelt. Dazu muss ein Unternehmen wissen, “wie viel” an CO2-produzierenden Inputfaktoren es bei diesen Aktivitäten verbraucht. Nach der Identifizierung aller Aktivitäten, die in einem relevanten Maße THG-Emissionen freisetzen, müssen die Aktivitätsdaten – der “Verbrauch” pro Quelle – ermittelt werden. Angenommen, ein Unternehmen hat eine kleine Pkw-Flotte, die mit Benzin- und Dieselmotoren betrieben wird. Dann kann es die Verbrauchsangaben – also die “Aktivitätsangaben” – in Litern Benzin und Diesel der monatlichen Tankkartenabrechnung entnehmen. Eine andere Möglichkeit wäre, die “Aktivitätsangaben” anhand von Kreditkartenabrechnungen oder anderen im Finanz-/Buchhaltungswesen gebuchten Kosten zu errechnen, den Kraftstoffverbrauch aus den Tankkarten abzulesen, die gefahrenen Kilometer anhand von Fahrtenbüchern zu ermitteln oder den Verbrauch aus einer Stichprobe zu extrapolieren. Hat das Unternehmen keine Informationen über die verbrauchte Kraftstoffmenge, können die Kraftstoffkosten allerdings einen ziemlich genauen Näherungswert für die Berechnung des Verbrauchs ergeben.
Berechnung der Treibhausgasemissionen
Um die Unterschiede zwischen verschiedenen Berechnungsarten zu ermitteln, haben wir die THG-Emissionen eines hypothetischen Unternehmens mit einem Jahresverbrauch von ca. 6000 Litern Dieselkraftstoff simuliert. Um den Verbrauch an THG-Äquivalenten zu berechnen, muss die Menge in Litern mit dem Emissionsfaktor, der wissenschaftlich ermittelt und online verfügbar ist, multipliziert werden.
Vergleiche mit anderen Berechnungs-Tools führen jedoch zu erheblichen Abweichungen. Die meisten Unterschiede lassen sich damit erklären, dass die Online-Rechner unterschiedliche Emissionen berücksichtigen.
Manche berücksichtigen nur Scope-1-Emissionen, d.h. die direkten THG-Emissionen, die durch das Fahrzeug des Unternehmens entstehen (z.B. durch Kraftstoffverbrennung in Dieselmotoren). Andere berücksichtigen auch indirekte THG-Emissionen, die im Zusammenhang mit der Kraftstoffproduktion – verarbeitung – transport und -nutzung freigesetzt werden.
Für unser Dieselkraftstoff-Beispiel bedeutet dies, dass durch die Erdölgewinnung- und raffinerie sowie die Verteilung an die Tankstellen bereits THG emittiert wurden. Diese indirekten Emissionen sind allerdings nur in Scope 3 enthalten, der von den gängigen Online-Rechnern nicht immer berücksichtigt wird.
Andere (kleinere) Abweichungen können mit unterschiedlichen Emissionsfaktoren erklärt werden.
Dass die Online-Rechner nicht immer darlegen, welche Scopes und Emissionsfaktoren berücksichtigt werden, erschwert die Nachvollziehbarkeit der Berechnung und der THG-Berichterstattung.
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